Wie filtere ich Rückstände von Medikamenten aus dem Wasser?
Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Antibiotika, Antidepressiva, Antibabypillen-Hormone – die Liste der Medikamente, deren Rückstände sich in unserem Trinkwasser befinden, ist lang.
Woher kommen die Stoffe?
Sie gelangen vor allem durch unsachgemäße Entsorgung, aber auch durch menschliche Ausscheidungen und in der Landwirtschaft genutzten Klärschlamm in den Wasserkreislauf. Siehe Schaubild.
Welche Dosis ist schädlich?
»Die nachgewiesenen Mittel im Trinkwasser sind zwischen 100 und eine Million mal niedriger als die verschriebene Tagesdosis«, erklärte der Toxikologe des Umweltbundesamtes, Hermann Dieter, im Interview mit 3SAT bereits im Jahr 2016. Das bedeute aber nicht, dass sie unbedenklich seien. »Eine Quantifizierung des Risikos auf einer wissenschaftlich fundierten Grundlage ist noch nicht möglich. Ich sehe hier unbedingt mehr Forschungsbedarf.« Vor allem die Wirkung, die sich ergeben könne, wenn Verbraucher viele Jahre lang mehrere Wirkstoffe gleichzeitig in geringen Konzentrationen über das Trinkwasser zu sich nähmen, wäre noch unklar.
Bestätigt wird diese Aussage durch die Tatsache, dass in der Fauna bereits Veränderungen durch Medikamente nachgewiesen wurden. Rückstände der Antibabypille haben bewirkt, dass männliche Frösche eine Verweiblichung aufweisen (Studie des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei IGB in Berlin in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Wroclaw).
Die Lösung
Wer ganz sicher sein will, dass sich keine Rückstände von Medikamenten im Leitungswasser befinden, sollte einen Umkehrosmose-Wasserfilter oder Aktivkohle-Blockfilter an der Küchenarmatur installieren lassen.
Dorwarth-Tipp
Materialbestandteile von Trinkwasserrohren, sogenannte Weichmacher, können ebenfalls hormonähnliche Spurenstoffe ins Trinkwasser abgeben. Zum Beispiel das Eckventil zur Küchenarmatur oder ein Schlauch mit ausziehbarer Brause. Lassen Sie deshalb dort stets nur geprüfte und zertifizierte Materialien einbauen und lassen vor dem Trinken einige Sekunden lang das Stagnationswasser ablaufen.