Was hilft gegen kalkhaltiges Leitungswasser?
Wie ist das denn nun mit dem Kalk im Leitungswasser? Dass er in Küche, Bad und technischen Geräten unschöne Spuren hinterlässt, ist bekannt. Aber »verkalkt« er auch uns Menschen? Wann und wo sollte man das Wasser wirklich enthärten? Braucht es die Mineralstoffe, die sich hinter dem Begriff »Kalk« verbergen für eine gute Gesundheit?
Ärgern auch Sie sich über unschöne Kalkflecken an Armaturen und in der Duschkabine? Kalkablagerungen erhöhen den Putzaufwand, verstopfen Armaturen und Rohre und verursachen oft Funktionsstörungen in technischen Geräten. Verkalkte Wärmetauscher in der Heizung und in Boilern arbeiten weniger effizient – die Heizkosten steigen.
Die sogenannte Wasserhärte wird in deutschen Härtegraden (°dH) gemessen. Sie orientiert sich am Anteil der Mineralien im Wasser:
Weniger als 8,4°dH = weiches Wasser; 8,4–14°dH = mittelhartes Wasser; über 14°dH = hartes Wasser.
Ob aus Ihrer Leitung weiches oder hartes Wasser fließt, hängt von der Region ab, in der Sie leben. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist beispielsweise in Frankfurt am Main das Wasser sehr hart, in Hamburg mittel und in Nürnberg weich. Auch das Berliner Wasser wird im Durchschnitt als hartes Wasser eingestuft.
Hart bedeutet nicht ungesund
Neben den Unannehmlichkeiten, die hartes Wasser mit sich bringt, hat es auch viele Vorteile:
- Kalk (Kalzium- und Magnesiumkarbonat) ist kein Schadstoff, sondern ein natürlicher Inhaltsstoff des Wassers, der als wichtiger Mineralstoff vom Körper aufgenommen wird.
- Der im Leitungswasser gelöste Kalk ist nicht gesundheitsschädlich, betont auch das Bundesministerium. Er kann daher bedenkenlos mitgetrunken werden und führt nicht zur Verkalkung von Gelenken, Herzkranzgefäßen oder des Gehirns.
- Eine gewisse Menge an gelöstem Kalk ist im Wasser sogar erwünscht, da zu »weiches« Wasser die Korrosion von Rohren und Armaturen begünstigt. Sehr weiches Wasser ist saures und »aggressives« Wasser.
Dennoch kann die Enthärtung des Wassers ein notwendiger Schritt sein, um Verkalkungen in Geräten, Rohrleitungen, Boilern und Heizsystemen zu vermeiden.
Lösungen bei kalkhaltigem Wasser
Es gibt derzeit auf dem Markt eine Vielzahl von Geräten zum Kalkschutz und zur Enthärtung des Wassers. Grundsätzlich ist hier zwischen den Varianten
- Enthärtungsanlagen/ Ionentauscher
- Biophysikalischer Kalkschut
- Physikalischer Kalkschutz
- Kannenfilter
zu unterscheiden.
Enthärtungsanlagen/ Ionentauscher
Diese Geräte entziehen dem Wasser die für harte Ablagerungen verantwortlichen Mineralien im Austausch gegen Natrium. Da ein völlig kalkfreies Wasser jedoch sehr aggressiv, d.h. korrosionsfördernd auf Metallrohre und Armaturen wirkt, wird es nach der Enthärtung wieder mit enthärtetem Wasser vermischt. Es verbleibt am Ende ein Härtegrad von 5° bis 8°dH. Mehr Infos zu Kosten und Nutzen der Enthärtungsanlagen im Wasserlexikon.
Biophysikalischer Kalkschutz
Biophysikalische Kalkschutzgeräte können im Trinkwasserbereich überall eingebaut werden. Mithilfe eines Kunstharz-Granulats werden Calcium, Magnesium und Carbonat im Wasser gebunden und durch einen komplexen Prozess entfernt. Mehr Infos zu Funktionsweise, Kosten und Nutzen dieser Geräte im Wasserlexikon.
Physikalischer Kalkschutz
Einbau wie bei biophysikalischen Kalkschutzgeräten; es gibt unterschiedliche Verfahren verschiedener Hersteller, die im Wasser sog. Impfkristalle erzeugen, die den überschüssigen gelösten Kalk wie Magnete an sich ziehen und dadurch daran hindern, sich an wasserberührenden Flächen abzulagern. Die winzigen Kalkkristalle werden mit dem Wasserstrom ausgespült.
Kannenfilter
Viele Tee- und Kaffeetrinker schwören auf kannengefiltertes Wasser, aber auch Pflanzenfreunde gießen ihre geliebten Zimmerpflanzen damit. Kannenfilter können das Wasser und den damit zubereiteten Tee geschmacklich verbessern und es enthärten. Mehr aber auch nicht. Weitere Infos zu Kosten und Nutzen der Kannenfilter im Wasserlexikon.
Dorwarth-Tipp
Ob Sie Ihr hartes Wasser behandeln sollten, hängt von der Qualität Ihres Wassers und dem Zustand Ihrer Trinkwasserinstallation ab. Vor- und Nachteile der möglichen Verfahren, die zu erwartenden Folgekosten und den Wartungsaufwand sollten Sie vor einer Kaufentscheidung genau kennen.
Ich helfe Ihnen gern dabei, die für Ihr Kalkproblem beste Lösung zu finden.
Lösung des Problems:
Was ist physikalischer Kalkschutz?
Was ist biophysikalischer Kalkschutz?
Was ist eine Enthärtungsanlage bzw. ein Ionentauscher?
Was können Kannenfilter?