Wie filtere ich Pestizide aus dem Leitungswasser?

Pestizide werden seit den 50iger Jahren in stetig steigender Menge in der konventionellen bzw. industriellen Landwirtschaft eingesetzt. Um bessere Erträge erzielen zu können, sollen die Pflanzen vor Schädlingsbefall geschützt und Unkraut zurückgehalten oder vernichtet werden.

In unserem Trinkwasser sind bereits Spuren von Pestiziden nachweisbar und es ist zu erwarten, dass die gemessenen Werte weiter steigen.

Krebs und degenerative Krankheiten des Nervensystems werden mit dem Konsum dieser Stoffe in enge Verbindung gebracht.

Mehr als 250 Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe sind in der EU zurzeit zugelassen. Die deutschen Landwirte nutzen sie reichlich. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit lag der Pestizidabsatz 1999 hierzulande bei ca. 35.000 Tonnen. 2015 wurden bereits ca. 49.000 Tonnen verkauft. Das entspricht einem Zuwachs von rund 41%. Diese Steigerung ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass immer mehr Konsumenten biologisch angebaute Lebensmittel nachfragen.

Meine Recherchen ergaben allerdings, daß die Interpretation dieser Zahlen nicht unumstritten ist und möglicherweise von den Behörden die Lage zu Lasten der Landwirte falsch dargestellt wird. Aber machen Sie sich ihr eigenes Bild:

keckl.de/texte/PflanzenschutzmitteleinsatzUBA.pdf

Die Wasserversorger schlagen Alarm

Die Pestizide werden von den Bauern großflächig auf die Äcker versprüht und können zum Teil durch Auswaschung bei Regenfällen in den Erdboden versickern und bis ins Grundwasser gelangen. Durch die Filterwirkung der Bodenschichten und die Arbeit der darin lebenden Mikroorganismen wird zwar ein Großteil dieser Stoffe biologisch abgebaut. Laut Medienberichten lassen sich in den letzten Jahren an immer mehr deutschen Grundwassermessstellen Pestizid-Rückstände nachweisen (im Jahr 2016 in Schleswig-Holstein an 144 Messstellen; in Niedersachsen an 45% aller Messstellen; ähnliche Situation auch in Bayern).

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Man unterscheidet vier Gruppen von Pestiziden

  • 1. Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel, z.B. Atrazin, Glyphosat, Bromazil, Amidosulfuron)
  • 2. Insektizide (Pflanzenschutzmittel zur Insektenbekämpfung)
  • 3. Fungizide (Pflanzenschutzmittel gegen Pilzerkrankungen)
  • 4. Rodentizide (Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren)

Die Wissenschaft geht davon aus, dass zwischen der erhöhten Exposition mit Pestiziden und dem gehäuften Auftreten bestimmter Krebsarten (Prostata-, Lungenkrebs und weitere) sowie der Parkinson- und Alzheimer-Krankheit Zusammenhänge bestehen (siehe Bericht der Greenpeace Research Laboratories, Mai 2015, »Pestizide und unsere Gesundheit – Die Sorge wächst«).

Durch eine Pestizidbelastung besonders gefährdet sind Babys im Mutterleib (verzögerte kognitive Entwicklung, Verhaltensveränderungen, Geburtsfehler) und Kleinkinder (gehäuftes Auftreten von Kinderleukämie).

 

Die Lösung

Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, unabhängig von der Lage Ihres Wohnortes keine Pestizide über das Trinkwasser aufzunehmen, können Sie den Einbau eines Aktivkohle-Blockfilters bzw. eines Umkehrosmose-Filters am Küchenwasserhahn erwägen. Ich berate Sie gern.

 

Dorwarth-Tipp

Die Investition in die oben genannten Wasserfilter kann ein sinnvoller Schritt für unser eigenes Wohlergehen sein. Ein viel weiterreichender Beitrag zum Schutz unserer Gesundheit und unseres Wassers vor immer höherer Belastung mit Pestiziden und chemischen Düngemitteln ist der Umstieg auf ökologisch-biologisch produzierte Nahrungsmittel und Textilien (z.B. aus giftfreier Bio-Baumwolle!). Und natürlich der Verzicht auf die Anwendung dieser Gifte im eigenen Garten. Denn hier liegt eindeutig das größere Gefahrenpotential.

Lösung des Problems: