Der Wasserfilter für Privathaushalte
Haben Sie schon einen oder grübeln Sie noch?

Viele loben ihn, andere schimpfen – jeder hat seine eigenen Argumente. Der private Wasserfilter ist ein sehr kontrovers beurteiltes Instrument der Wasseraufbereitung. Die meisten Gegner argumentieren ähnlich wie der Umweltexperte der Hamburger Verbraucherzentrale Dirk Petersen: »Das deutsche Trinkwasser hat eine hervorragende Qualität.« Wasserfilter seien deshalb meist unnötig. (NDR Ratgeber Verbraucher 26.9.2014)

Wasserfilterverkäufer hingegen neigen häufig dazu, Leitungswasser generell als gesundheitlich bedenklich und schadstoffbeladen darzustellen. Sachlich betrachtet ist diese Diskussion durchaus nachvollziehbar, bringen die Pro- und Contra-Parteien doch jeweils schlagkräftige Begründungen. Aber wonach soll sich der Endverbraucher richten?

Grundsätzlich sei vorab gesagt: Die Entscheidung, ob die Anschaffung eines Wasserfilters überhaupt nötig ist, und falls ja, welcher Wasserfilter genutzt werden sollte, ist individuell zu treffen. Die Wasserversorger in Deutschland stellen in der Regel ein Trinkwasser zur Verfügung, das nach den heutigen, hohen Qualitätsstandards sauber und klar ist und neutral schmeckt. Spuren von Medikamenten sollen unbedenklich sein. Es ist jedoch eine Tatsache, daß die Qualität und der Geschmack des Leitungswassers keineswegs überall gleich gut ist. Es gibt hier erhebliche Qualitätsunterschiede, nicht nur zwischen  verschiedenen Städten und Regionen, sondern auch bereits innerhalb einer Großstadt wie Berlin zwischen einzelnen Stadtbezirken.

Der Weg des Wassers ist lang

Vom Ausgang der Wasserwerke bis zu Ihnen nach Hause muss das Wasser viele Kilometer an Rohrleitungen überwinden, an deren Innenwänden Verkrustungen und Beläge sitzen. Nicht nur Kleinstpartikel werden mitgeschwemmt. Durch den hohen Leitungsdruck wird außerdem die innere Struktur des Wassers stark verändert, es verliert an Vitalität, wird geschmacklich fad.

Besonders aber die hauseigenen Installationen beeinflussen die Trinkwasser-Qualität: Bei alten Häusern geben Rohre Blei, bei neuen Gebäuden oder nach Sanierungen mitunter auch Kupfer, in viel zu hohen Mengen ab, Weichmacher, Rost, Keime und Kalk kommen neben anderen Stoffen sehr oft noch hinzu.

Wenn sich der Zustand des Trinkwassers auf dem Weg bis zum häuslichen Wasserhahn jedoch so stark verschlechtern kann, nützt uns die hohe Qualität am Anfang der Leitung wenig: Unser Wasser stellt dann keinen Trinkgenuss mehr dar und kann uns womöglich sogar schaden.

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End-Of-pipe als eigenverantwortliche Entscheidung

Aus meiner Erfahrung heraus empfehle ich je nach Situation vor Ort eine individuelle Lösung. Und diese Lösung muss keineswegs immer ein Filter sein.

Die entscheidende Frage ist deshalb:

  • Wie ist die Qualität Ihres Wassers?
  • Welche Probleme haben Sie?

Erst nach einer solchen Analyse finden wir für Sie die geeignete End-Of-Pipe-Lösung, also z.B. einen Filter, der Ihr Wasser so aufbereitet, dass es sauber ist und Ihre Gesundheit fördert. Leider gibt es noch kein Gerät, das alles kann.

 

Welcher Wasserfilter für welches Problem?

Hier eine kurze Übersicht über die Möglichkeiten. Mein Motto ist dabei: So wenig Aufbereitung wie möglich, aber so viel wie nötig.

  • Rückspül- oder Partikelfilter: Hauseingangsfilter in der Hauptwasserleitung nach dem Wasserzähler.
    Filtert: Sand, Rost und andere Partikel.
  • Aktivkohle-Blockfilter: Installation am Küchenwasserhahn.
    Filtert: Bakterien, Pestizide, Medikamente, Chlor, Schwermetalle, Geschmacksstoffe.
  • Umkehrosmose-Filter: Installation am Küchenwasserhahn.
    Filtert: Partikel und Schwebstoffe, Mineralien, Kalk, Bakterien, Pestizide, Medikamente, Chlor, Schwermetalle, Geschmacksstoffe.
  • Kannenfilter (nur mit Einschränkungen zu empfehlen):
    Filtert je nach Hersteller: Karbonathärte, geschmacksstörende Stoffe wie Chlor und Chlorverbindungen.

Dorwarth-Tipp

Langjährige Erfahrung mit Vorort-Beratungen meiner Kunden hat mir gezeigt, dass ein rückspülbarer Filter, der Sedimente und Feststoffe aus dem Leitungswasser filtert, in vielen Häusern entweder fehlt oder in einem desolaten Zustand ist. Hier ist Abhilfe dringend notwendig.

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