Was bewirkt zu viel Nitrat im Leitungswasser?

Nitrat im Trinkwasser ist zurzeit ein großes Thema. Das Umweltbundesamt hat jüngst überhöhte Werte gemessen, die das gesetzliche Limit von 50mg/Liter überschreiten. Die Aufnahme von zu viel Nitrat soll vor allem für Säuglinge lebensgefährliche Konsequenzen haben.

Die Stickstoffverbindung Nitrat ist ein Pflanzennährstoff. Er wird als wichtiger Bestandteil von Gülle und Kunstdünger auf die Felder aufgebracht. Die Pflanzen nehmen jedoch nur einen Teil dieses Nitrats auf. Der Rest wird vom Regen ausgewaschen, versickert im Erdboden und gelangt ins Grundwasser.

In Regionen mit intensiver Landwirtschaft haben die Wasserversorger konstant mit stetig steigenden Nitratwerten des Grundwassers – aus dem zu großen Teilen das Trinkwasser gewonnen wird – zu tun.

Ist Nitrat für uns Menschen schädlich?

Nimmt ein Erwachsener Wasser mit einem Nitratgehalt von mehr als 50 Milligramm pro Liter zu sich, kann das erheblichen Auswirkungen auf die Gesundheit haben, warnt die EU-Kommission bereits seit langem. Aber stimmt das wirklich?

Nitrat wird durch Umwandlungsprozesse im Körper zu Nitrit. Aus diesem Salz können in Verbindung mit Eiweißstoffen sogenannte »Nitrosamine« entstehen. Sie haben im Tierversuch Krebs ausgelöst und verändern die Erbsubstanz.

 

Potenziell gefährdet sind  Neugeborene und Säuglinge in den ersten drei Monaten. Nitrit hemmt – anders als bei Erwachsenen – den Sauerstofftransport im Blut. Die Folge ist innere Erstickung (Blausucht, Cyanose).

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Entwarnung – zumindest für Berlin

Für alle Berliner die gute Nachricht: Die Nitratbelastung im Berliner Trinkwasser ist sehr gering. Die gemessenen Werte in den 9 Wasserwerken der Stadt liegen im Jahresmittel 2015 zwischen 1,13mg/Liter und 4,87mg/Liter und damit weit unterhalb des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung von 50mg/Liter. Bei ausschließlicher Betrachtung des Nitratwertes ist das Berliner Leitungswasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung sehr gut geeignet. Es besteht also hier keine Notwendigkeit Nitrat herauszufiltern. Ganz anders sieht es aus, wenn man in ländlichen Gebieten im Berliner Umland Brunnenwasser als Trinkwasser verwenden will. Beispielsweise auf dem Wochenendgrundstück mit eigenem Brunnen, der meist nur wenige Meter tief ist. Das Wasser weist hier oftmals Nitratwerte oberhalb des Grenzwertes von 50mg/l auf. Dort ist der Einsatz einer Umkehrosmose-Filteranlage notwendig. Weitere Infos unter Brunnenwasseraufbereitung auf Wochenendgrundstücken.

Lösung des Problems: