Woher kommen Keime im Leitungswasser?

Keime und Bakterien gehören zu den Mikroorganismen und sind von Natur aus im Wasser vorhanden. So auch in unserem Trinkwasser. Diese Mikroorganismen schaden dem Menschen nicht – solange die Gesamtzahl gewisse Grenzen nicht überschreitet und keine Krankheitserreger enthalten sind.

Trinkwasser ist grundsätzlich nicht steril und muss es auch nicht sein. Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass in 100 Milliliter Trinkwasser nur 100 nichtkrankheitserregende Mikroorganismen vorkommen dürfen.

Krankheitserreger (wie zum Beispiel E. coli oder koliforme Bakterien, Salmonella typhi, Pseudomonas aeruginosa) dürfen sich dagegen überhaupt nicht im Wasser befinden.

In Deutschland sind Warnmeldungen der Wasserversorger über kontaminiertes Wasser mit Krankheitserregern zum Glück sehr selten. Mögliche Ursachen sind verschmutztes Oberflächenwasser, das in einen Förderbrunnen eingedrungen ist oder Keime, die durch Risse in den Versorgungsrohren in die Leitung gelangen konnten. Solche Warnungen werden in der Regel nach ein bis zwei Wochen, in denen das Trinkwasser gechlort wird, wieder aufgehoben.

Die letzten Meter bis zum Wasserhahn sind entscheidend

Die zweite, weitaus häufigere Ursache für verkeimtes Trinkwasser liegt im Bereich der Trinkwasser-Installation in Gebäuden, d.h. nach der Übergabestelle des Wassers (am Wasserzähler) vom Versorger an den Endkunden. Hier beginnt die eigentliche Problemzone!

Langzeituntersuchungen mit über 20.000 Probennahmen in Deutschland haben gezeigt, dass in 12 Prozent der Warmwasserproben in Gebäuden Legionellen und in ca. 3 Prozent der Proben Pseudomonaden nachgewiesen wurden. Auch im Kaltwasser wurden häufiger als erwartet diese Krankheitserreger nachgewiesen. (Siehe dazu auch die ausführlichen Informationen des Wasserforschungsinstituts IWW Zentrum Wasser unter www.iww-online.de)

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Warum verkeimt das Trinkwasser in unseren Häusern?

Bakterien vermehren sich gerne auf den Oberflächen von Materialien, die für sie Nährstoffquellen darstellen. Dies sind mit dem Trinkwasser in Berührung kommende Installationsmaterialien aus Kunststoffen, die biologisch verwertbare Weichmacher, Reste von Trennmitteln und Antioxidationsmittel enthalten.

Weitere Gründe für mit Keimen und Bakterien stark belastetes Trinkwasser:

  • nicht gewarteter und deshalb verkeimter Partikelfilter bzw. Rückspülfilter
  • nicht gewartete und deshalb verkeimte Enthärtungsanlagen/ Ionentauscher
  • korrodierte und verkalkte Rohrleitungen
  • Stagnation (in nicht rückgebauten, sogenannten Totleitungen; in zu großen Rohrquerschnitten; wegen zu geringer oder zu seltener Wasserentnahme, Haus-Leerstand, oder nur saisonaler Nutzung von Ferienhäusern)
  • verkeimte Perlatoren von Wasserhähnen
  • starke Biofilme in minderwertigen Anschlussschläuchen von Armaturen, in Brauseschläuchen und Brauseköpfen
  • Nicht-Trinkwasser (z.B. aus dem Heizkreislauf) ist durch Rücksaugung in das Trinkwassernetz eingedrungen (kein Rohrtrenner zwischen der Trinkwasserleitung zum Nachspeisen von Heizwasser und dem Heizkreislauf)

Würden die Installateure, Hausbesitzer und Bewohner penibel auf die Einhaltung der Regeln beim Bau und Betrieb einer Trinkwasseranlage achten, gäbe es diese Probleme nicht. Oft mangelt es jedoch an Fachwissen und Problembewusstsein, auch geeignete Kontrollen fehlen. Selbst die Gesundheitsämter kommen ihrer Überwachungspflicht der Wasserqualität in öffentlichen Gebäuden nur teilweise nach.

Lösung des Problems:

Sterilfiltration durch:
Mikrofiltration,
Ultrafiltration oder
Kombifilter Aktivkohleblock + Mikrofiltration