Ultrafiltration
Ultrafiltrationsanlagen für Trinkwasser dienen zur Entfernung von Trübstoffen (auch Rost und der Braunfärbung des Wassers durch Korrosionsprodukte), Kolloiden und sämtlichen Mikroorganismen und Krankheitserregern (Bakterien, Legionellen und sogar Viren) und deren nach dem Absterben im Wasser verbliebenen »Leichengiften« (den Endotoxinen bzw. Pyrogenen) mit dem Vorteil, dass dem Wasser keine Desinfektionsmittel zugesetzt werden müssen. Im Wasser gelöste Mineralien bleiben bei dieser Filtertechnik jedoch erhalten.
Definition: Ultrafiltration ist ein physikalisches Verfahren zur Abtrennung von makromolekularen Substanzen (Partikeln, Bakterien, Viren, Legionellen usw.) aus dem Trinkwasser, die größer sind als 20nm (1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter).
Diese Wasseraufbereitungstechnik wird z.B. von Wasserversorgern zur Aufbereitung von Quellwässern mit schwankender bakteriologischer Qualität, zur Trübungsreduzierung und zur Entfernung von Mikroorganismen genutzt. Sie sorgt auch auf Berghütten und in abgelegenen Häusern ohne Anschluss an eine zentrale Trinkwasserversorgung, die auf eigene Quellen oder Brunnen angewiesen sind, für hygienisch einwandfreies Trinkwasser. Wer sein Regenwasser in einer Zisterne sammelt, um es für Toilettenspülung und Waschmaschine zu nutzen, sollte das mit Schmutzpartikeln und Bakterien belastete Wasser ebenfalls mit einer Ultrafiltration aufbereiten.
In der Gastronomie, in Großküchen und allgemein in der Lebensmittelherstellung, wo Trinkwasser als Zutat von Speisen und Produkten wie Speiseeis, Bier, Backwaren usw. und zum Waschen von Rohstoffen (z.B. Obst, Gemüse, Samen und Sprossen) verwendet wird, kann der Einsatz einer Ultrafiltrationsanlage zur Verbesserung der hygienischen Qualität des Herstellungsprozesses und zu einer längeren Haltbarkeit der Produkte beitragen.
Im Eigenheim: Eher selten (Ausnahmen siehe vorangegangener Text) wird im Eigenheim eine Ultrafiltrationsanlage direkt nach dem Wasserzähler in die Hauswasserleitung eingebaut. Damit wird die Entstehung von Problemen mit Biofilmen und einer durch Biofilmbildung begünstigten Einnistung von Krankheitserregern wie Pseudomonas Aeruginosa oder Legionellen im häuslichen Rohrleitungsnetz dauerhaft unterbunden. Das Wasser bleibt somit zumindest in bakteriologischer Hinsicht einwandfrei und unbedenklich trinkbar.
Meiner Ansicht nach ist es ansonsten im Privatbereich völlig ausreichend, wenn man sich bei hygienisch fragwürdigem Leitungswasser am Küchenwasserhahn eine kleine Ultrafiltrationsanlage als Kombifilter (Aktivkohle-Blockfilter + Ultrafiltrationsmembran) einbauen lässt. Damit werden eventuell vorhandene Schadstoffe und zugleich sämtliche Bakterien und sonstigen Mikroorganismen aus dem zum Trinken, Kochen und Waschen von Lebensmitteln verwendeten Wasser entfernt.
Dorwarth-Tipp
Ultrafiltration für die Dusche ist die schnelle Soforthilfe bei Legionellenbefall der Trinkwasserinstallation.
Als Alternative zu den relativ teuren Sterilfilter-Duschköpfen, die außerdem nur eine Nutzungszeit von ca. vier Wochen haben, gibt es günstigere Steril-Duschfilter, die zwischen Armatur und Brauseschlauch montiert werden. Ein Austausuch dieser Filter ist erst nach sechs Monate nötig. Ich berate Sie gern dazu.